Ford F-Serie 1. Generation (1948 – 1952)
Mit der im Januar 1948 eingeführten F-Serie begann für Ford eine neue Ära. Erstmals brachte der Hersteller einen Pickup auf den Markt, der nicht auf einem Pkw-Chassis aufgebaut war, sondern über eine, eigens für seinen Zweck konstruierte, Basis verfügte. Die F-Serie wurde in insgesamt sechzehn verschiedenen Ford-Werken produziert und wurde zum meist verkauften Pickup Truck in den USA.
Die F-Serie war in acht Versionen erhältlich, die – je nach ihrem zulässigen Gesamtgewicht – aufsteigend als F-1 (Halbtonner) bis F-8 (Dreitonner) bezeichnet wurden:
- F-1 : 1/2 Tonner (4.700 GVWR)
- F-2 : 3/4 Tonner (5.700 GVWR)
- F-3 : Heavy Duty 3/4 Tonner (6.800 GVWR)
- F-4 : 1 Tonner (7.500 GVWR) / optional auch als 1¼ Tonner (10.000 GVWR)
- F-5 : 1 ½ Tonner (10.000-14.500 GVWR)
- F-6 : 2 Tonner (14.000-16.000 GVWR)
- F-7 : 17.000-19.000 GVWR)
- F-8 : Dreitonner (20.000-22.000 GVWR)
Das häufigste Modell war der Ford F-1 mit einer 1,98 m langen Pritsche, gefolgt vom Ford F-2 und dem F-3 Modell mit einer 2,44 m langen Ladefläche.
In Kanada wurde das Modell unter dem Emblem Mercury, in den USA als Ford Bonus-Built vermarktet.
Modernes Design der F-Serie Pickups
Die F-Serie war nicht nur mit einer komplett neu gestalteten Kabine ausgestattet, sondern trat auch mit einer rundum modernisierten Karosserie mit integrierten Scheinwerfern und einer umfangreichen Ausstattung an den Start.
Die vorderen Kotflügel gingen übergangslos in die Frontblende über, die zusammen mit dem horizontal herausragenden Kühlergrill das neue „Gesicht“ der Ford Pickups bildete.
Ebenfalls neu war die einteilige Windschutzscheibe, die bequemeren Sitze und eine verbesserte Geräuschdämmung.
Modifikation 1951
1951 erhielt der Ford Pickup ein leichtes Facelift, bei dem u.a. die vorderen Kotflügel und der Kühlergrill überarbeitet wurden. Für eine bessere Rundumsicht wurde die Heckscheibe vergrößert.
Erstmals bot Ford zwei Ausstattungs-Linien für die Fahrerkabinen an: Die Standard-Fünf-Sterne-Cab und die Deluxe-Fünf-Sterne-Extra Cab. Letztere bot Spitzfindigkeiten wie zweifarbige Schaumsitzpolster, extra schalldämmendes Material, eine helle Metallverkleidung um Windschutzscheibe und Lüftungsfenster, Schlösser und Armlehnen an beiden Türen.
Motorisierung / Antrieb Ford F-Serie 1. Generation
Unter der Haube der Modelle F-1 bis F-6 arbeitete ein wahlweise ein 226 cc 6-Zylinder mit 96 PS (71 kW) oder ein 239cc V8-Motor, der 101 PS (75 kW) bei 3.800 Umdrehungen/min leistete.
Dem Ford F-6 stand zudem noch ein 111 PS starker 254 CID Sechszyliner zur Wahl.
1952 wurden die Motoren durch den moderneren 3,5 Liter großer Sechszylinder-Motor ersetzt. Der V8 leistete 101 PS (75 kW) und war sehr sparsam, was ihm schnell den Namen „Cost Clipper Six“ (kostengünstiger Sechszylinder) einbrachte.
Die Modelle F-7 und F-8 wurden bei Markteinführung von einem 337 CID-V8-Motor mit 146 PS (108 kW) angetrieben, welcher 1952 von den moderneren 297 Lincoln Y-block (146 PS) und 317 Lincoln Y-block (156 PS) abgelöst.
Die Modelle F-1 bis F-5 waren standardmäßig mit einem 3-Gang-Schaltgetriebe ausgestattet, im F-4 kam ein 4-Gang-Schaltgetriebe zum Einsatz und in den F-7 / F-8 Fahrzeugen arbeitete ein manuelles 5-Gang-Getriebe.
Ford F-Serie 2. Generation (1953 – 1956)
1953 feierte Ford sein 50jähriges Jubiläum und führte zeitgleich die neuen F-Serien-Modelle der zweiten Generation ein. Die auffälligste Designüberarbeitung betraf den nun wesentlich breiteren Kühlergrill, in den die runden Scheinwerfer integriert wurden.
Diese neuen Modelle erhielten – statt den bisherigen Kürzeln F-1 bis F-8 – die Bezeichnungen F-100 (Halbtonner) bis F-360 (Eintonner). So ersetzte der F-100 den F-1, der F-250 die Modelle F-2 und F-3 und der F-350 löste das Modell F-4 ab. Die größten Modelle der 1. Generation (F-5 bis F-8) blieben vorerst ohne Nachfolger.
Modellbezeichnungen der 2. Generation:
- F-100 – ½ Tonner (5.000 GVWR)
- F-110 – ½ Tonner (4.000 GVWR)
- F-250 – ¾ Tonner (7.400 GVWR)
- F-260 – ¾ Tonner (4.900 GVWR)
- F-350 – 1 Tonner (9.800 GVWR)
- F-360 – 1 Tonner ( 7.700 GVWR)
Auch in den USA lief der Pickup Truck nun unter Mercury M-Serie.
Motorisierung / Antrieb Ford F-Serie II Pickup
Den Pickup-Modellen der F-Serie II standen bei Markteinführung die beiden überarbeiteten 215 cc und 239 cc großen Motoren des Vorgängermodells zur Wahl. Ab 1954 ergänzte der 3,7-Liter-Motor Mileage Maker mit 116 PS und drei V8-Motoren mit einem Hubraum von 3,9 bis 4,2 Liter und einer
Leistung von 130 PS bis 170 PS die Motorenpalette der Ford F-Serie.
Der kleinste V8-Motor wurde bereits im darauffolgenden Jahr durch den stärkeren 4,2-Liter-V8-Motor mit 140 PS (100 kW) ersetzt. 1956 wurde der Mileage Maker überarbeitet und leistete nun 137 PS (102 kW).
Als große Neuheit konnte erstmals auch ein Automatikgetriebe geordert werden.
Ford F-Serie 3. Generation (1957 – 1960)
1957 wurde ein neu designtes Modell in Nordamerika eingeführt. Neben der deutlich eckigeren Karosserie besaß die Ford F-Serie der dritten Generation nun auch eine niedrigere, über die komplette Breite verlaufende Motorhaube, die mit den vorderen Kotflügeln bündig war. Auch die Fahrerkabine wurde modifiziert und bot durch die neue Form mehr Platz. Doch nicht nur das äußere Erscheinungsbild wurde überarbeitet, auch der Innenraum erhielt eine Komplettüberarbeitung: Neben versteckten Einstiegsleisten gab es nun auch ein abgegrenztes Armaturenbrett mit Pkw-ähnlichen Instrumententafeln.
Der neue verchromte Kühlergrill mit Quad-Scheinwerfern unterstrich das moderne Design der neuen Modelle.
Karosserievariantenden der Ford F-Serie III
Der F-Serie Pickup war in zwei Karosserieversionen erhältlich: Als traditionelle „Flareside“-Variante mit schmaler Pritsche und separaten Heckkotflügeln und als neu hinzugekommene „Styleside“-Version. Die Styleside-Modelle hatten eine breite Ladefläche, die bündig mit dem Führerhaus war, wodurch sie moderner und einheitlicher wirkten.
Motoren und Antrieb
Es gab drei verschiedene Motorisierungen für die Ford F-Serie: Einen Reihen-Sechszylinder mit 3,7 Litern Hubraum und einer Leistung von 139 PS, einen 272 CID V8-Motor mit 4,5 Litern Hubraum und 171 PS und ab 1959 den 4,8 Liter großen V8 292 CID, der 186 PS leistete.
Zum ersten mal in der Geschichte von Ford konnte ein Pickup ab Werk mit einem 4×4-Antrieb bestellt werden. Zuvor wurden die Ford Pickups ausschließlich von externen Herstellern wie Marmon-Herrington, Napco oder American-Coleman mit Allradantrieb ausgestattet.
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