Im April 1987 brachte der Hersteller die vierte und zugleich letzte Generation der Chevrolet C/K Serie (als Modell 1988) auf den Markt, deren Entwicklung bereits 1984 begann.
Es war die erste Baureihe, die auf der GMT Linie basierte und wurde von 8. Dezember 1986 bis 1999 produziert.
Chevy führt seine Pickups in die moderne Zeit
Die vierte Generation der Chevrolet C/K Serie startete in einer Zeit, als die Pickup Trucks allmählich von den Baustellen in die Vorstädte vordrangen. Mit der neuen Auflage verhalf Chevrolet diesen Trend zu beschleunigen, indem man verbesserte Aerodynamik, Elektronik und Materialien in seinen neuen Full-Size Pickups packte.
Um sicherzustellen, dass die neue Generation auch den hohen Stabilitätsanforderungen der vorherigen Chevy-Pickups entsprach, hatte man diese zuvor ausgiebigen Tests unterzogen.
Die neue Chevrolet C/K Serie war mit einer schmaleren Kabine, bündigen Seitenscheiben sowie mit einer schlankeren Frontpartie (mit integrierten Scheinwerfern) ausgestattet. Diese Maßnahmen sorgten für eine verbesserte Aerodynamik, die wiederum einen geringeren Luftwiderstand bot und sich letztendlich auf einen sparsameren Kraftstoffverbrauch niederschlug.
Des Weiteren stellte man der Baureihe eine umfangreiche Motorenpalette zur Seite, die von einem 4,3-Liter-V6 (Basismotor) bis zu einem 6,5-Liter-V8-Turbodiesel reichte.
Um die Serie Korrosionsbeständiger zu machen wurde verzinkter Stahl verwendet und ein voll verschweißter Rahmen mit vorderem Kastenprofil sorgte für zusätzliche Festigkeit und Steifigkeit der Pickups.
Auch waren alle Modelle nun mit einer vordere Einzelradaufhängung und ABS für die Hinterräder ausgestattet, was für eine Verbesserung der Fahrdynamik und Sicherheit sorgte.
Insgesamt lässt sich sagen, dass die zivilisierten Fahreigenschaften und das neue Styling dieser Chevrolet C/K Serie seinen Teil dazu beitrug, dass Pickup Trucks den heutigen Familienfahrzeugen so nahe sind.
Die vierte Auflage der Chevrolet C/K Serie im Detail
GMT400-Plattform und Versionen:
Die Neuauflage der C/K Serie, mit dem Spitznamen OBS Chevy (Old Body Style), basierte auf der damaligen brandneuen GMT400-Plattform und wurde in acht verschiedenen Versionen eingeführt: Fleetside Single Cab, Fleetside Extended Cab (verlängerte Kabine), Fleetside Crew Cab (Doppelkabine) und Stepside Single Cab, die jeweils über Hinterradantrieb (C-Modelle) oder über Allradantrieb (K-Modelle) verfügten.
Info: GMC, die nahezu das gleiche Modell nur unter dem Namen Sierra vertrieb, brachte hier erstmals eine Version mit einer erweiterten Kabine auf den Markt.
454SS
Im Jahr 1990 stellte Chevy eine Hochleistungsvariante des GMT400 vor, den C1500 Super Sport (auch bekannt als 454SS) in Onyxschwarz. Angetrieben wurde er von einem 7,4-Liter-V8 Big-Block Triebwerk mit 230 PS und 522 Nm Drehmoment. Ein Dreigang-Automatikgetriebe (Turbo Hydra-Matic 400) und eine Hinterachsübersetzung von 3,73 trugen hier zur Leistung des Fahrzeugs bei.
Zur weiteren Ausstattung 454SS zählte zudem: ein Fahrwerk mit 32-mm-Bilstein-Gasstoßdämpfer und einem 32-mm-Stabilisator an der Vorderachse, Frontträger mit Nebelscheinwerfer, spezielle Felgen, schwarz lackierter Kühlergrill, Stoßstangen und Spiegel, Aufkleber mit der Aufschrift „454SS“ an den Seiten der Ladefläche und rote Embleme. Der Innenraum des SS-Pickup glänzte mit speziellen weichen, granatroten Stoffen und schwarzen Applikationen, sowie durch Sportschalensitzen mit hoher Rückenlehne und Mittelkonsole.
Im Jahr darauf spendierte man dem 454SS ein elektronisches Viergang-Automatikgetriebe (4L80E), 25 Pferdestärken mehr und ein entsprechend höheres Drehmoment von 549 Newtonmeter. Des Weiteren hatte man die Hinterachsübersetzung auf 4,10: 1 gesenkt und im Armaturenbrett wurde nun ein Drehzahlmesser hinzugefügt.
Der Listenpreis des 90er Modells betrug 18.295 US-Dollar zzgl. 550 US-Dollar Auslieferungsgebühr. Chevrolet hatte die Produktion des 454SS nach dem Modelljahr 93 wieder eingestellt. Insgesamt wurden in diesen Zeitraum 16.953 Einheiten verkauft, davon 13.748 Einheiten allein im ersten Produktionsjahr.
Chevy C/K Pickups mit neuer neuer Bezeichnung:
Eine weitere wesentliche Veränderung betraf auch die jeweiligen Bezeichnung der einzelnen Gewichtsklassen: Von 10/20/30 zu 1500 (1/2-ton), 2500 (3/4 ton) und 3500 (1-Tonnen-Pickup).
Besonders beliebt war hier der Chevy C1500, der recht schnell zu einem der meistverkauften Pickup Trucks in Amerika wurde.
4WD ON-THE-FLY
Mit Einführung der neuen C/K Generation fand auch das „Insta-Trac“ System (ein 4WD-System) seinen Einzug in die Allradmodelle. Dieses erlaubte nun von 4WD auf 2WD (und umgekehrt) umzuschalten, ohne dabei anzuhalten.
Abmessungen:
Länge der Ladeflächen:
Pritsche mit 6,5 Fuß (1.981 mm)
Pritsche mit 8 Fuß (2.438 mm)
Radstände:
117,5 inches (2.984 mm)
131,5 inches (3.340 mm)
141,5 inches (3.594 mm)
155,5 inches (3.950 mm)
Fahrzeuglängen:
194,5 inches (4.940 mm)
213,1 inches (5.413 mm)
218,5 inches (5.550 mm)
237,4 inches (6.030 mm)
Fahrzeugbreite:
76,8 inches (1,951 mm)
77,1 inches (1,958 mm)
Fahrzeughöhe:
73,2 inches (1,859 mm)
72,6 inches (1,844 mm)
Leergewicht: 3.869 (1755 kg) bis 5.527 Pfund (2507 kg)
Tankinhalt: 25 oder 35 Gallonen (95 oder 132 Liter)
Ausstattunglinien:
Die Chevy C/K Serie stand insgesamt in drei Ausstattungsvarianten zur Verfügung:
- Basis-Austattung: Cheyenne
- mittlere Ausstattung: Scottsdale
- Top Ausstattung: Silverado
Die Motorenpalette im Überblick:
Die jeweiligen Modelljahre der Chevrolet C/K Serie (Gen. 4) wurden zum Teil mit unterschiedlichen Motoren bzw. Leistungen angeboten. Auch waren nicht generell alle Triebwerke (Leistungsoptionen) in den einzelnen Gewichtsklassen (1500/2500 und 3500) erhältlich.
Ottomotoren:
4,3-Liter-V6-Motoren:
Leistung von 110 kW/150 PS bis 150 kW/200 PS
5,0-Liter-V8-Motoren:
Leistung von 130 kW/175 PS bis 170 kW/230 PS
5,7-Liter-V8-Motoren:
Leistung von 138 kW/185 PS bis 190 kW/255 PS
7,4-Liter-V8-Motoren:
Leistung von 170 kW/230 PS bis 220 kW/290 PS
Dieselmotoren:
6,2-Liter-V8-Dieselmotoren:
Leistung von 94 kW/126 PS bis 110 kW/150 PS
6,5-Liter-V8-Dieselmotoren:
Leistung mit 116 kW/155 PS
6,5-Liter-V8-Turbo-Dieselmotoren:
Leistung von 130 kW/180 PS bis 145 kW/195 PS
(zur vollständigen Motorenpalette mit genaueren Angaben HIER)
Info: Die vierte Auflage der Chevy Pickups gab es mit Vier- und Fünfgang-Schaltgetriebe sowie mit Drei- und Viergang-Automatik zu haben.
Die wichtigsten Updates der einzelnen Modelljahre
1989 fügte man der C/K-Serie ein Fleetside-Sportpaket hinzu. Mit diesem bekam man neben lackiertem Stoßfänger und Kühlergrill in Wagenfarbe noch verchromte Felgen und Nebelleuchten dazu.
Mit dem sogenannten Z71-Geländepaket wurde der Pickup zusätzlich noch mit Sandblechen und Bilstein-Stoßdämpfern aufgerüstet.
1990 führte man den Work Truck (W/T) ein. Dabei handelte es sich um ein Modell in der Single Cab Ausführung (mit langer Pritsche) und der Cheyenne Ausstattung, die mit neuem Kühlergrill und Stoßfängern aufwartete.
1991 wurden die ¾ und 1-Tonner Pickups mit dem GM4L80 Viergang-Automatikgetriebe ausgestattet. Den 7,4-Liter-V8-Motor hatte man überarbeitet und er leistet nun 255 PS.
1992 nahm der Hersteller das Viergang-Schaltgetriebe aus dem Programm und der Chevrolet Stepside wurde mit Extended Cab angeboten. Alle Modelle bekamen ein aufgefrischtes Interieur und der 6,5 l Diesel V8 wurde nun auch mit einem Turbolader zur Verfügung gestellt.
1993 stellte man schließlich auch den Stepside-Modellen eine Sportpaket zur Seite. Darin enthalten waren: Stoßfänger, Spiegel und Kühlergrill in Wagenfarbe sowie Aluminium-Gussfelgen. Zudem versah man das Automatikgetriebe mit einer elektrischen Steuerung.
1994 nahm man den 6,2-Liter-Dieselmotor aus dem Programm und fügte zwei neue 6,5-Liter-Dieselaggregate hinzu. Eine dritte Bremsleuchte gehörte nun zum Standard. Außerdem erhielt das 1994 Modelljahr eine neue Frontpartie (inkl. neuer Beleuchtung), neue Lackierungen sowie neue Reifenkombinationen.
1995 verpasste man der neuen Chevrolet C/K Serie ein Upgrade im Innenraum. Unter anderem betraf es: Lenkrad, Armaturenbrett, einen Seitenairbag für den Fahrer, neue Türverkleidungen vorne sowie neue Sitze. Zudem gab es nun das ABS für alle vier Räder.
1996 führte man neu abgestimmte GM-Vortec-V8-Motoren (mit mehr Leistung) ein. Die erweiterte Kabinenversion (Extended Cab) bekam eine dritte hintere Tür auf der Beifahrerseite, jedoch nur für die Top-Line Silverado der 1500er Serie. Ebenfalls stattete man die 1500 Modelle mit einem Beifahrerairbag aus, was ein leichtes Redesign des Armaturenbrettes mit sich brachte.
1997 wurde ein Deaktivierungsschalter für den Beifahrerairbag hinzugefügt, um rückwärtsgerichtete Kindersitze zu erlauben. Zudem erfuhr das 5,0-Liter-Triebwerk eine Leistungssteigerung und liefert nun satte 230 PS. Die optional dritte hintere Tür stand nun für alle 1500 Modelle (Extended Cab) zur Verfügung. Des Weiteren wurden alle C/K Pickups mit einer geschwindigkeitsabhängigen Servolenkung sowie mit Seitenairbags auf der Beifahrerseite ausgestattet.
1998 stimmte der Hersteller das Airbagsystem neu ab, was ein neues Lenkrad mit sich brachte. Ebenso konnte man eine PASSLOCK II – Diebstahlwarnanlage für seinen Pickup ordern.
1999 war das Modelljahr, in dem nahezu alles unverändert blieb, da Chevrolet bereits seinen Focus auf das Ersatzmodell richtete.
Das Ende der Chevrolet C/K Serie
Das Jahr 1999 stellte das letzte Produktionsjahr des GMT400 (Chevrolet C/K Serie – Gen. 4 / als Modelljahr 2000) in den USA dar. Die neue GMT800-Plattform erschien dagegen bereits 1998 (als Modelljahr 99), die als Chevrolet Silverado (diesmal als eigenständiges Modell, basierend auf der C/K Ausstattungslinie ) und GMC Sierra vermarktet wurden. Lediglich der robuste C3500 HD wurde aufgrund der Flottennachfrage bis zum Modelljahr 2002 weiter produziert.
Während man die GMT400-Plattform in den USA eingestellt hatte, wurde sie in Brasilien jedoch weitergeführt. Dort diente sie weiterhin als Basis für Fahrzeuge, die mit Chevrolet-Reihensechszylinder angetrieben wurden.
Bilder: © General Motors / CC BY-NC 3.0
Video Chevy Pickup
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