Chevrolet S-Serie 1. Generation (1981–1993)

Der Chevrolet S-Serie, auch bekannt als S-10, ist ein mittelgroßer Pickup, der von General Motors erstmals 1981 (als 1982er-Modell) als „quarter-ton Pickup“ eingeführt wurde. Tatsächlich war er der erste kompakte Pickup, der komplett von einem US-amerikanischen Unternehmen entwickelt und hergestellt wurde.
Sein Vorgänger der Chevrolet LUV von 1972 basierte noch auf dem Isuzu KB (Isuzu Faster) – er war der erste von GM angebotene kleine Pickup. Die Ölkrise von 1973 zwang GM jedoch, über eine eigene Entwicklung und Herstellung von kompakten Pickups nachzudenken, welche schließlich 1981 mit der Chevrolet S-Serie realisiert wurde.

1982 Chevrolet S-10 Regular Cab

Der Tatsache geschuldet, dass in den USA die Trucks immer größer und leistungsfähiger wurden, erkannte Chevy die Notwendigkeit eine kleinere, wirtschaftlichere Alternative anzubieten.
Der Chevrolet S-10 wurde anfangs nur in Nordamerika vermarktet, eine spätere Variante wurde dann auch in Südamerika angeboten.
Sein Erfolg ließ nicht lange auf sich warten – relativ schnell wurde der S-10 im Vergleich zu den ausländischen Konkurrenten zum meistverkauften Truck seiner Klasse.

Die erste Auflage der Chevrolet S-Serie wurde insgesamt 12 Jahre lang bis 1993 hergestellt und erreichte ein hohes Maß an Popularität und Anerkennung, sowohl in den USA, als auch international.

 

Chevrolet S-Serie und GMC-Modelle

Der Chevrolet S-10 der ersten Generation basierte auf der GM GMT325-Plattform, die mit verschiedenen anderen Fahrzeugen geteilt wurde – darunter auch die GMC-Version S-15 (später umbenannt in GMC Sonoma). Die Chevy- und GMC-Modelle waren, bis auf Kühlergrill, Heckklappe und verschiedene Insignien nahezu baugleich.
1991 brachte man eine Hochleistungsversion namens GMC Syclone heraus. Von 1996 bis 2000 wurde der Pickup auch von der japanischen GM-Division als Isuzu Hombre in Nordamerika verkauft.
Im Angebot standen aber nicht nur Pickups, sondern auch SUV-Versionen wie beispielsweise der Chevrolet S-10 Blazer / GMC S-15 Jimmy und 1997 / 1998 folgte sogar eine Elektroversion.

 

Chevrolet S-10 erste Generation im Detail

Der Chevy S-10 war zwar ein kompaktes Fahrzeug, war aber dennoch größer als der LUV, dafür aber deutlich kleiner als die C/K-Serie. Er besaß auch die besonderen Designmerkmale, die die großen Chevy-Trucks so robust wirken ließen. Breiter Kühlergrill mit markantem Emblem und eine recht kastenförmige Form prägten nun mal seinerzeit die Lastwagen und auch die oft verwendeten zweifarbigen Lackierungen waren beliebt in den 80zigern.

1982 Chevrolet S-Serie

Zum Marktstart wurde der Chevrolet S-10 ausschließlich mit der normalen Fahrerhauskabine (Regular Cab) angeboten. Ab dem Modelljahr 1983 fügte man schließlich eine weitere Version mit verlängerter Kabine hinzu (bei Chevrolet-Modellen „Maxi-Cab“ und bei GMCs „Club Coupe“ genannt). Der Chevy-Pickup war mit 6,0- und 7,5-Fuß langen Ladepritschen zu haben.

1989 Chevrolet S-10 Maxi-Cab

Im Innern zeigte sich der Chevrolet S-10 der ersten Generation mit verschiedenfarbigen Vinyl- oder Stoffpolsteroptionen. Ebenso konnten sich S-10-Käufer zwischen verschiedenen Ausstattungsstufen (Durango, Tahoe und Sport) und reichlichen Upgrade-Optionen wie z.B: Klimaanlage, elektrische Fensterheber, elektrische Türschlösser, Servolenkung usw. entscheiden.

Motoren

Den Chevy S-10 gab es im ersten Jahr nur mit Heckantrieb. Er war serienmäßig mit einem von Isuzu in Japan hergestellten 1,9-Liter-Vierzylindermotor sowie ein Viergang-Schaltgetriebe ausgestattet. Auf Wunsch konnte man den Pickup aber auch mit einem 2,8-l-V6 und einem Dreigang-Automatikgetriebe ordern.
Ausgestattet mit dem 2,8-l-Motor erreichte der Pickup eine Nutzlast von 737 kg und eine Anhängerlast von 2.268 kg, was für einen Kleinlastwagen zu dieser Zeit eine beeindruckende Leistung darstellte.

Chevy S-Serie Gen.1 – Motorenpalette im Überblick:
1,9-Liter-Vierzylinder Isuzu (1982-1985): 61 kW/83 PS – 137 Nm Drehmoment bei 3000 U/min
2,0-Liter-Vierzylinder GM (1983-1984): 62 kW/84 PS – 146 Nm Drehmoment bei 2400 U/min
2,2-Liter-Vierzylinder-Diesel Isuzu (1983-1984): 46 kW / 63 PS – 130 Nm Drehmoment bei 2200 U/min
2,5-Liter-Vierzylinder Iron Duke LN8 (1985-1986): 69 kW/93 PS – 182 Nm Drehmoment bei 2800 U/min
2,5-Liter-Vierzylinder Iron Duke LN8 (1987-1989): 69 kW/93 PS – 176 Nm Drehmoment bei 3200 U/min
2,5-Liter-Vierzylinder Iron Duke LN8 (1990): 70 kW/95 PS – 176 Nm Drehmoment bei 3200 U/min
2,5-Liter-Vierzylinder Iron Duke L38 (1991-1993): 78 kW/106 PS – 183 Nm Drehmoment bei 3200 U/min
2,8-Liter-V6 LR2 (1982): 82 kW/112 PS – 201 Nm Drehmoment bei 2000 U/min
2,8-Liter-V6 LR2 (1983-1984): 82 kW/112 PS – 197 Nm Drehmoment bei 2100 U/min
2,8-Liter-V6 LR2 (1985): 86 kW/117 PS – 203 Nm Drehmoment bei 2100 U/min
2,8-Liter-V6 LL2 (1986): 93 kW/127 PS – 203 Nm Drehmoment bei 2200 U/min
2,8-Liter-V6 LL2 (1987-1993): 93 kW/127 PS – 203 Nm Drehmoment bei 2400 U/min
4,3-Liter-V6 LB4 (1988-1992): 119 kW/162 PS – 312 Nm Drehmoment bei 2800 U/min
4,3-Liter-V6 LB4 (1993): 123 kW/167 PS – 319 Nm Drehmoment bei 2400 U/min
4,3-Liter-V6 L35 (1993): 145 kW/198 PS – 353 Nm Drehmoment bei 3600 U/min

1989 Chevy Pickup S-10

Chevy S-10 (1. Generation) im Laufe der Zeit

Modelljahr1983: Das äußere Erscheinungsbild blieb unverändert, jedoch gab es die Chevy S-Serie nun auch mit verlängerter Kabine, Allradantrieb (Insta-Trac) und mit einem 2,0-l-Vierzylindermotor.

Modelljahr1984: GM erweiterte seine Motorenpalette um einen 2,2-Liter-Vierzylinder-Dieselmotor (für die 4×2 Modelle). Die Modelle mit Regular Cab und Zweiradantrieb bekamen außerdem auch ein neues Sportfahrwerk zur Seite gestellt. Ebenso führte man eine hydraulische Kupplung ein.

Modelljahr1985: Chevy hatte das Triebwerk 2,0-l-OHV des Cavalier zugunsten des 2,5-l-OHV „Iron Duke“ von Pontiac eingestellt. Zudem gab es neugestaltete S-10-Embleme an den Kotflügeln.

Modelljahr1986: Neben neuen Kombiinstrumenten verfügten die 2,8-Liter-V6-Triebwerke nun über die Option einer Drosselklappeneinspritzung.

Modelljahr1987: Chevrolet fügte einen Serpentinen-Antriebsriemen hinzu, um die Standard-Keilriemen für die 2,5-Liter- und 2,8-Liter-Motoren zu ersetzen.

Modelljahr1988: Ein sehr willkommenes 4,3-Liter-V6-Triebwerk wurde hinzugefügt. Auf Wunsch gab es den Chevy Pickup ab sofort auch mit Schiebedach.

Modelljahr1989: Die Chevrolet S-Serie wurde serienmäßig mit ABS an den Hinterrädern ausgestattet. Optional war ein neues elektronisches Kombiinstrument erhältlich, welches Tachometer, Drehzahlmesser sowie ein Voltmeter und Anzeigen für Kraftstoff, Öldruck und Motorkühlmitteltemperatur umfasste.

Modelljahr1990: vordere Abschlepphaken wurden zum Standard und alle 4×4 Modelle wurden serienmäßig mit einem 4,3-Liter-V6 und Fünfgang-Schaltgetriebe mit Overdrive ausgestattet.

Modelljahr1991: Der S-10 bekam neben neuen Karosserieseitenleisten und Emblemen auch einen neuen Kühlergrill, was ihn moderner und eleganter aussehen ließ.

Modelljahr1992: Der Hersteller stellte ein neues 4×4 Einstiegsmodell namens EL vor. Sämtlichen 4×4 Modelle (mit Ausnahme von EL) wurde ein optionales neues elektronisches Verteilergetriebe zur Seite gestellt.

Modelljahr1993: S-10-Modelle, die mit Automatik ausgestattet waren, erhielten ein neues Hochleistungskühlsystem, welches einen Motorölkühler und einen Getriebeölkühler umfasste. Darüber hinaus gab es die Modelle nun auch mit dem neuen Viergang-Automatikgetriebe 4L60-E Hydramatic.

Bilder: © General Motors / CC BY-NC 3.0 

Sondermodelle / optionale Erscheinungspakete

1988 Chevrolet S-10 Back Country Edition 87
Im Jahr 1988 bot Chevrolet seinen Kunden eine „Back Country“-Edition an. Dieses Modell wurde nur ein Jahr angeboten, was es seltener als ein Baja machen dürfte.

Chevrolet S-10 Baja
Von 1989 bis 1991 bot Chevrolet auch eine Geländeoption namens Baja Package an. Es wurde allen S-10 Allradversionen zugänglich gemacht und stellte im Grunde genommen den Vorläufer des Offroad Package dar. Der Chevy Baja S-10 war ausgestattet u.a. mit: spezielle Lackierungen, Überrollbügel, röhrenförmiger Kühlergrillschutz und Heckstoßfänger, Unterfahrschutzpaket, Federungspaket, Alu-Outlaw-Räder, Baja-Aufkleber, bestickte Schalensitze uvm.

Chevrolet S-10 Baja
Von KURBMASTER – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link

Chevrolet S-10 Cameo
Im selbigen Zeitraum wurde der Chevrolet S-Serie mit Heckantrieb ein optionales Cameo-Paket zur Seite gestellt. Das Cameo-Paket war in erster Linie ein Optikpaket, welches in zwei Varianten angeboten wurde: eine mit einem kompletten Rundum-Aerodynamik-Kit und eine mit nur den vorderen und hinteren Stoßfängern namens Cameo EL. Neben dem Bodykit gab es u.a. noch spezielle Lackierungen, Aufkleber, Schalensitze sowie ein ein überarbeitetes, „sportlicheres“ Fahrwerk.
Der Chevrolet S-10 Cameo ist ein eher seltenes Modell, da damals nur recht wenige Exemplare produziert wurden.

1990 Chevrolet S-10 Cameo
Von Mr.choppers – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link

Sondermodelle von GMC
Auch von GMC wurden diverse Sondermodelle auf den Markt gebracht – wie beispielsweise: GMC Sonoma GT (1992), GMC Sonoma (1992-1993) und den GMC Syclone (1991).

Video Chevy S-Serie Gen.1

>> Chevrolet S-Serie 2. Generation

 

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