Chevrolet Silverado – 2. Generation (2006 – 2013)

Die zweite Generation des Chevrolet Silverado (sowie auch der baugleiche Sierra von GMC) brachte der Hersteller im letzten Quartal 2006 als 2007er Modell auf den Markt. Sie basierte nun auf der GMT900-Plattform. Die Heavy-Duty Modelle folgten Anfang 2007.
Mit diesem neuen Truck stellte Chevy seine Wettbewerbsfähigkeit zum F-150, dem Toyota Tundra und dem Ram 1500 weiterhin sicher.

2007 Chevrolet Silverado 1500

Im Vergleich zur ersten Generation hatte man nun das Styling des Pickups deutlich modernisiert, was zugleich den Weg für den heutigen Silverado ebnete.

Im ersten Jahr ließ man noch die Produktion der ersten Generation parallel zur zweiten Generation weiter laufen, die hier jedoch nun als Silverado „Classic“ gekennzeichnet wurde.
In seinem Debütjahr gewann man mit der Neuauflage gleich zwei renommierte Auszeichnungen – den Motor Trend Truck des Jahres und den nordamerikanischen Truck des Jahres.

 

Der Chevy Silverado II (GMT900) im Detail

Der Chevrolet Silverado der zweiten Generation kam mit neuem Design, neuem Interieur, erhöhter Leistung und fortschrittlicherer Technologie in den Handel.

Exterieur

Obwohl der komplett überarbeitete Chevy Pickup noch immer seine quadratische Silhouette beibehielt, hatte man die Aerodynamik gegenüber dem Vorgängermodell deutlich verbessern können. Hierbei führte unter anderem eine stark geneigte Windschutzscheibe sowie engere Spaltmaße zu einem verbesserten Kraftstoffverbrauch.
Auch die Frontpartie mit ihrem charakteristischen Erkennungsmerkmal – den übereinanderliegenden Doppelscheinwerfern – blieb erhalten. Diesmal jedoch mit größeren Scheinwerfer-Einheiten, überarbeitetem Kühlergrill (mit einer breiten horizontalen Lamelle in der Mitte) und jeder Menge Chrom, was den Silverado 2 vorne nun deutlich bulliger wirken ließ.

Chevrolet Silverado zweite Generation

Neuer Rahmen und Fahrwerk

Neben dem veränderten äußeren Erscheinungsbild erhielt die zweite Silverado-Auflage einen neuen Stahlrahmen mit höherer Festigkeit, der die Steifigkeit der Karosserie um satte 92 Prozent verbesserte. Neue Federung, hydraulische Karosseriehalterungen sowie weitere Änderungen sorgten für bessere Haltbarkeit und Fahrverhalten. Außerdem wurde hier auch erstmals ein Zahnstangenlenksystem in einem Full-Size Chevy Pickup untergebracht.

Insgesamt wurde der Silverado Pickup mit fünf Federungssystemen angeboten, die jeweils auf die spezifischen Fahranforderungen zugeschnitten waren:
Z83 – Bietet eine solide, gleichmäßige Fahrt mit Einrohr-Stoßdämpfern vorne und Zweirohr-Stoßdämpfern hinten.
Z85 – Entwickelt für verbessertes Handling und Anhängerschleppen mit Einrohr-Stoßdämpfern vorne und hinten.
Z71 – Liefert verbesserte Geländetauglichkeit mit speziellen Einrohr-Stoßdämpfern vorne und hinten
Z60 – Entwickelt für maximale Straßenleistung mit 20-Zoll-Rädern
NHT – Entwickelt für maximale Anhängelast mit Einrohr-Stoßdämpfer, 17-Zoll-Räder und Offroad-Reifen sowie Hochleistungs-Hinterfedern

Kabinen- und Ausstattungsvarianten

Unverändert wurde die 2. Generation weiterhin in den Kabinenkonfigurationen: Regular Cab (zweitürig), Extended Cab (verlängerte Kabine / viertürig) und Crew Cab (Mannschaftkabine / viertürig) angeboten. Kunden konnten jedoch nun (bei der verlängerten Kabine) entscheiden wie sich die hinteren Türen öffnen lassen. Entweder in die gleiche Richtung wie die Vordertüren oder bis zu 170 Grad entgegengesetzt.
Des Weiteren gab es den beliebten Chevy Pickup nun insgesamt in fünf verschiedenen Ausstattungsvarianten – als: WT, LS, LT, XFE oder LTZ. Darüber hinaus wurde der Silverado II aber auch noch als Hybrid angeboten.

Chevy Silverado - 170 Grad Türen

Interieur

In der erstklassigen LTZ-Ausstattung bot der Silverado seinen Insassen besonders viel Luxus – wie z.B: ein spezielles Design für Armaturenbrett, Sitze und Türverkleidungen, das vom Tahoe und dem Suburban übernommen wurde. Weiter ging es mit Bose-Audiosystem, beheizte Ledersitze, eine elektrisch schiebbare Heckscheibe, Einparkhilfen, Seitenairbags sowie Scheibenwischer mit Regensensor uvm.

2010 Chevrolet Silverado - Innenraum

Antrieb

Unter den Motorhauben der Silverado-Pickups der zweiten Generation fanden sich bis zu fünf verschiedene Antriebsaggregate. Angefangen von einem 4,3-Liter-V6 mit 197 PS bis zu einem 6,2-Liter-V8 mit 409 PS und 565 Nm Drehmoment, der den Pickup in 6,6 Sekunden von 0 auf 60 mph katapultierte.

Die 5,3- und 6,0-Liter-V8 wurden jedoch mit neuen Funktionen überarbeitet, wie der Deaktivierung des Zylinders Active Fuel Management.

Weiterhin konnten Kunden den Chevy Pickup Silverado in den Konfigurationen zwei- oder allradgetrieben ordern.
Die veraltete 4-Gang-Automatik wurde bis 2009 weitergeführt und schließlich durch eine moderne 6-Stufen-Version ersetzt. Ebenso verbannte man ab 2008 das Sechsgang-Schaltgetriebe komplett aus dieser Generation. Lediglich in Mexiko bekam man den Silverado 1500 (V6-Version) sowie den Silverado 3500 noch als Schalter.

2010 Chevrolet Silverado LTZ - Extended Cab

Motorenpalette im Überblick:

Chevrolet Silverado 1500
4,3-Liter-V6 (Modelljahr 2007-2013): 145 kW (197 PS) / 353 Nm Drehmoment
4,8-Liter-V8 (Modelljahr 2007-2009): 220 kW (299 PS) / 414 Nm Drehmoment
4,8-Liter-V8 (Modelljahr 2010-2013): 225 kW (306 PS) / 414 Nm Drehmoment
5,3-Liter-V8 (Modelljahr 2007-2009): 235 kW (320 PS) / 458 Nm Drehmoment
5,3-Liter-V8 (Modelljahr 2010-2013): 235 kW (320 PS) / 454 Nm Drehmoment
6,0-Liter-V8 (Modelljahr 2007-2009): 274 kW (372 PS) / 508 Nm Drehmoment
6,2-Liter-V8 (Modelljahr 2009-2013): 301 kW (409 PS) / 565 Nm Drehmoment

Chevrolet Silverado 2500HD / 3500HD
6,0-Liter-V8 (Modelljahr 2007-2008): 263 kW (358 PS) / 506 Nm Drehmoment
6,0-Liter-V8 (Modelljahr 2009-2014): 268 kW (364 PS) / 515 Nm Drehmoment
6,6-Liter-V8 Duramax Diesel (Modelljahr 2007-2010): 272 kW (370 PS) / 895 Nm Drehmoment
6,6-Liter-V8 Duramax Diesel (Modelljahr 2011-2014): 296 kW (402 PS) / 1.037 Nm Drehmoment

Chevrolet Silverado Hybrid
6,0-Liter-V8 (Modelljahr 2009-2013): 248 kW (337 PS) / 498 Nm Drehmoment

Der Silverado Gen. 2 als Arbeitstier

Die maximale Anhängerlast des Silverado 1500 stieg mit dem 6,0-Liter-Triebwerk leicht auf 10.500 Pfund (4.763 kg), während man beim 5,3-Liter (je nach Kabine und Paket) zwischen 7.700 und 8.500 Pfund blieb. Damit lag man zwar noch deutlich unter dem Ford F-150, war aber immerhin auf Augenhöhe mit dem Ram 1500 und dem Toyota Tundra.
Angeboten wurde der Silverado II mit drei unterschiedlich langen Pritschen (Ladeflächen): kurz: 152 cm, standard: 183 cm und lang: 244 cm.
Die maximale Nutzlast des Silverado II lag hierbei bei 2.160 Pfund (980 kg).

2009 Chevrolet Silverado Trailerbetrieb

Technische Daten des Chevrolet Silverado II (GMT900) 6.0 AT Doppelkabinen Pickup 2007

Motor: 6,0-Liter-V8 Benzinmotor
Hubraum: 5.967 ccm
Leistung: 274 kW / 372 PS bei 5.500 U/min
Max. Drehmoment: 508 Newtonmeter bei 4.300 U/min
Anzahl der Ventile pro Zylinder: 2
Bohrung und Hub: 101.6 x 92.0 mm
Verdichtungsverhältnis: 9,6
Getriebe: 4-Gang-Automatik
Antrieb: Allradantrieb
Höchstgeschwindigkeit: ca. 190 km/h
Kraftstofftank: 98 Liter
Verbrauch (Stadt/Autobahn): 18,1 / 13,8 l/100 km
Abmessungen (LxBxH): 5.844 x 2.032 x 1.875 mm
Ladeflächenvolumen: 1.506 Liter
Radstand: 3.645 mm
Bodenfreiheit: 229 mm
Reifen: 245/70/R17, 265/65/R18, 275/55/R20
Bremsen (vorn/hinten): Innenbelüftete Bremsscheiben / Trommelbremsen
Leergewicht: 2.436 kg
Gesamtgewicht: 3.175 kg

 

Silverado Hybrid-Version

Ende 2008 brachte Chevy auch in der zweiten Auflage ein Silverado Hybrid-Modell (Two-Mode Hybrid als 2009er Modell) auf den Markt. Anders als bei der vorherigen Generation, wo er als „Mild-Hybrid“ lediglich als praktischer Stromerzeuger auf Baustellen dienen konnte, verdiente sich diese Version nun wirklich die Bezeichnung „Hybrid“.

Chevy Silverado Hybrid - 2010

Angeboten wurde der Chevrolet Silverado Two-Mode Hybrid ausschließlich in der Mannschaftskabinenkonfiguration (Crew Cab) – wahlweise mit Zwei- oder Allradantrieb. Unter seiner Haube schlummerte ein 6,0-Liter-V8-Triebwerk mit 337 PS und 498 Nm Drehmoment, der mit zwei 60-kW-Elektromotoren kombiniert wurde. Als Energiespeicher diente hier eine 300-Volt-Nickel-Metallhydrid-Batterie, die man unter den Rücksitzen verstaute. Die kombinierte Gesamtleistung wurde von den GM-Ingenieuren somit auf insgesamt 384 PS betitelt.
Damit war der Silverado Hybrid in der Lage bis 48 km/h rein elektrisch unterwegs zu sein. Des Weiteren verfügte der V-8-Motor noch über ein Zylinderdeaktivierungssystem (AFM / Active Fuel Management), wodurch sich die Hälfte seiner Zylinder (unter leichter Last) ausschalten ließ. So ausgestattet schaffte es der Chevy-Hybride auf einen (EPA-)Durchschnittsverbrauch zwischen rund 11 und 12 l/100 km.

In Sachen Nutz- und Anhängelast musste der Silverado Hybrid natürlich entsprechend Federn lassen. Statt der max. Anhängelast von rund 4,9 Tonnen (mit dem 6,2-L-V8) dürfen hier nur noch max. rund 2,75 Tonnen (bei 2WD-Modellen) an den Haken genommen werden. Mit der rund 660 kg Nutzlast ist der Unterschied dagegen hier nur geringfügig.

General Motors verlangte für ein 4WD-Modell etwa 10.000 US-Dollar (2WD: 4,150 USD) Aufpreis gegenüber einem Nicht-Hybrid-Truck.
Aufgrund schlechter Umsatzentwicklung stellte GM allerdings den Silverado Hybrid sowie auch diverse andere Chevy- und GMC-Hybrid-Modelle nach dem Modelljahr 2013 ein.

 

Die Silverado HD-Modelle

Die Silverado Heavy-Duty Modelle (2500HD und 3500HD) kamen Anfang 2007 auf den Markt. Zur Wahl standen hierbei drei Kabinenausführungen, drei Ausstattungsvarianten, zwei Innenräume, drei unterschiedlich lange Ladeflächen, fünf verschiedene Radstände sowie zwei Antriebsstränge.
Standard bei den Chevy HD-Modellen war ein 6,0-Liter-V8-Vortec-Triebwerk mit anfangs 358 PS und mit 506 Newtonmeter Drehmoment – ab dem Modelljahr 2009 schließlich mit 364 PS und 515 Nm Drehmoment. Anders als bei den ½ Tonnen Modellen (1500er) wurden hier jedoch von Anfang an ein Sechsgang-Automatikgetriebe verbaut.

2007 Chevrolet Silverado 3500

Als weitere Option stand hier auch ein leistungsstarker 6,6-Liter-V8-Dieselmotor zur Wahl, der segmentführend 370 PS und 895 Nm Drehmoment auf die Straße brachte. Ab dem Modelljahr 2011 steigerte sich die Leistung schließlich auf 402 PS und satte 1.037 Nm Drehmoment.
Alle Chevy HD-Modelle waren mit einer integrierten Anhängerbremssteuerung erhältlich und ihre maximale Anhängelast betrug rund 5,9 Tonnen – mit Sattelkupplung sogar etwas über 7,5 Tonnen.

 

Die wichtigsten Überarbeitungen des Chevy Silverado II (½ Tonnen Modelle) im Überblick

2009er Modelle:

  • 2009 Chevy Silverado XFEstärkeres 6,2-Liter-V8-Triebwerk
  • überarbeitete Stoßfänger
  • verkürzte Frontverkleidung
  • neues Sechsgang-Automatikgetriebe 6L80
  • OnStar 8.0 mit Turn-by-Turn-Navigation und Download des Ziels
  • Bluetooth-Freisprecheinrichtung
  • NavTraffic-Funktion für das XM-Satellitenradio
  • optionale Rückfahrkamera (für Extended Cab und Crew Cab)
  • integrierte Anhängerbremssteuerung jetzt auch für die 1500er Serie
  • XFE-Paket – umfasste den 5,3-Liter-Vortec V8, Laderaumabdeckung, Aluminiumräder und Reifen mit geringem Rollwiderstand (nur für Silverado 1500 Crew Cab LT-Modelle mit Zweiradantrieb erhältlich).
  • neue verchromte 18-Zoll- und 20-Zoll-Raddesigns
  • neue Farben: Black Granite Metallic und Imperial Blue Metallic

2010er Modelle:

  • 2010 Chevy Silverado LT - Z71neue Türverkleidungen
  • serienmäßiges StabiliTrak (elektronisches Stabilitätsprogramm)
  • USB-Konnektivität
  • Seitenairbags und sitzmontierte Seitenairbags wurden zum Standard
  • neues Z71-Erscheinungsbild-Paket war für LT und LTZ optional
  • neue Außenfarben: Taupe Grey Metallic und Sheer Silver Metallic
  • Rückfahrkamera bei weiteren Modellen verfügbar
  • Die variable Ventilsteuerung bei 4,8-Liter- und 5,3-Liter-Motoren verbesserte den Kraftstoffverbrauch

2011er Modelle:

  • hauptsächlich Windgeräuschreduzierungen
  • neue 9.0-Version von OnStar
  • Steel Green Metallic ersetzt die Außenfarbe von Carbon Flash Metallic
  • Victory Red und Magna Steel Metallic werden als Sondermodell- / Werbefarben angeboten

2012er Modelle:

  • 2012 Chevy Silverado LTZneuer Kühlergrill
  • neue Frontverkleidung inkl. verchromter Frontstoßstange
  • neu gestaltetes Touchscreen-Navigationsradio (optional)
  • das StabiliTrak-Stabilitätskontrollsystem umfasst nun die elektronische Pendelregelung des Anhängers und den Berganfahrassistenten
  • verchromte 20-Zoll-Aluminiumräder
  • heiz- und kühlbare Vordersitze (optional)
  • Holzmaserung wurde durch gebürstetes Aluminium ersetzt
  • OnStar RemoteLink App
  • White Diamond Edition für LT- und LTZ-Modelle erhältlich
  • Tempomat, Reserveradschloss jetzt Standard bei WT

2013er Modelle:

  • zwei neue Farben: Deep Ruby Metallic und Blue Topaz Metallic
  • Powertrain Grade Braking nun in allen Sechsgang-Automatikgetrieben enthalten

Bilder: © General Motors / CC BY-NC 3.0

Video – 2007 Chevy Silverado (Gen. 2)

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