Die erste Generation des Chevrolet Silverado lief von 1998 bis 2007 in den Werken von GM (in den USA und Mexiko) vom Band, dessen mechanischer Zwilling der GMC Sierra darstellte. Auf dem mexikanischen Markt hatte man den Pickup jedoch unter dem Namen „Chevrolet Cheyenne“ geführt.
Dieser Full-Size Pickup Truck (vom US-amerikanischen Autohersteller General Motors) basierte auf der GMT800-Plattform und stellte den Nachfolger der C/K Serie dar.
Zuvor verwendete man den Namen „Silverado“ für die oberste Ausstattungsstufe der C/K Modelle. Nun lancierte er unter Chevrolet Silverado als eigenständiges Modell, wo er mit seinem muskulösen und aerodynamischen Design recht schnell einen hohen Beliebtheitsgrad in der Öffentlichkeit erreichte. Damit ging der Plan des Herstellers vollends auf, dessen Ziel es war die neue Pickup-Serie vom Design der Karosserie künftig näher an den Full-Size-SUV´s anzulehnen. Gleiches galt für die Innenausstattung, wo man bisher in Sachen Komfort dort deutlich hinterher hinkte.
Die mit wahlweise hinterrad- oder allradgetriebenen Chevy Pickups, mit unterschiedlichen Kabinenaufbauten, gelten seither als die Flaggschiffe unter den GM-Trucks.
Info: Nach der Ford F-Serie ist der Chevrolet Silverado der meistverkaufte Truck in den USA.
Die erste Auflage des Chevrolet Silverado (Light-Duty) im Detail
Der Silverado 1500 und 2500 wurde Mitte 1998 – als Modelljahr 99 – auf den Markt gebracht. Eine HD-Version folgte etwas später.
Vom Vorgänger (C/K Serie) übernahm man die charakteristische Frontpartie mit den übereinanderliegenden Doppelscheinwerfern und die breite Chromspange im Kühlergrill. Somit war er von vorn nahezu identisch mit den SUV´s Suburban und Tahoe von Chevrolet.
Das Herzstück des ersten Chevrolet Silverado bildet hierbei ein neuer Leiterrahmen, auf dem sich alle Haupteinheiten und Baugruppen befinden. Der hydrogeformte Rahmen trug zur erhöhten Festigkeit und Steifigkeit bei.
An der vorderen Achse des Pickups hatte man eine unabhängige Doppelquerlenker-Aufhängung mit passiven Stoßdämpfern und einem Querstabilisator verbaut, während sich hinten ein abhängiges System mit Längsfedern wiederfindet.
Des Weiteren war der Silverado der erste Pickup Truck, der serienmäßig mit vier Scheibenbremsen ausgeliefert wurde – zumindest die ersten Jahre.
Karosserie, Maße und Gewichte:
Angeboten wurde die erste Generation des Chevy Silverado in verschiedenen Ausführungen und Gewichtsklassen sowie in unterschiedlichen Radständen (von knapp 3 – 3,65 Metern). Außerdem standen dem Kunden drei unterschiedlich lange Ladeflächen zur Auswahl ( Kurz: 1,76 m / Standard: 2 m / Lang: 2,48 m).
Gewichtsklassen:
Chevy Silverado 1500 – half-ton truck (halben Tonnen Truck) / Light-Duty
Chevy Silverado 2500 – three-quarter ton truck (drei Viertel Tonnen Truck)
Chevy Silverado 3500 – 1 ton truck (ein Tonnen Truck)
Kabinentypen und Fahrzeuglängen:
Regular Cap (Einzelkabine / 2-türig) – Fahrzeuglänge (je nach Größe der Ladefläche) : 5,16 bis 5,64 m
Extended Cab (verlängerte Kabine / 3- oder 4-türig) – Fahrzeuglänge (je nach Größe der Ladefläche): 5,79 m bis 6,27 m
Crew Cab (Mannschaftskabine / 4-türig) – Fahrzeuglänge: 5,85 m
Die Fahrzeugbreite betrug rund 2 Meter und die Fahrzeughöhe (abhängig vom jeweiligen Modell) 1,88 und 1,96 Meter.
Je nach Modell konnte der Silverado 1500 so ein Gewicht zwischen rund 2 und 2,5 Tonnen auf die Waage bringen. Seine Zuladung lag dabei allerdings immer bei mindestens 750 kg.
Modellüberarbeitungen:
Im Jahr 2003 erhielt der Pickup ein neues Frontend und auch das Heck wurde leicht verändert.
Ab dem Modelljahr 2005 hatte man bei sämtlichen GMT800 Light-Duty Pickups (aus Kostengründen) die hinteren Scheibenbremsen als Standard gestrichen und gegen Trommelbremsen ausgetauscht. Lediglich bei den Heavy Duty Trucks blieb man weiterhin bei vier Scheibenbremsen.
Ein weiteres Facelifting erfolgte 2006, bei dem unter anderem auch das „Chevrolet“ -Abzeichen von der Heckklappe gestrichen wurde.
Motorenpalette
Zum Marktstart standen dem Chevy Pickup Silverado der ersten Generation insgesamt drei Vortec-Motoroptionen zur Verfügung: ein 4,3-Liter-V6, ein 4,8-Liter-V8 und ein 5,3-Liter-V8. In den Jahren darauf fügte GM zusätzliche Optionen hinzu (hauptsächlich für die HD- und Sondermodelle), so dass die Motorenpalette letztendlich von einem 4,3-Liter-V6 bis zu einem 8,1-Liter-V8 sowie einer 6,6-Liter-V8 Dieselversion reichte.
Alle Motoren des Silverado Gen.1 im Überblick:
4.3 L Vortec 4300 V6 – von 197 bis 203 PS und 353 Nm Drehmoment
4.8 L Vortec 4800 V8 – von 258 bis 290 PS und 386 bis 400 Nm Drehmoment
5.3 L Vortec 5300 V8 – von 273 bis 314 PS und 427 bis 454 Nm Drehmoment
6.0 L Vortec 6000 V8 – von 305 bis 349 PS und 488 bis 515 Nm Drehmoment
6.6 L Duramax (LB7/LLY) Diesel V8 – von 305 bis 364 PS und 705 bis 881 Nm Drehmoment
8.1 L Vortec 8100 V8 – von 213 bis 345 PS und 441 bis 617 Nm Drehmoment
Für die jeweilige Kraftübertragung sorgte hier – je nach Wunsch – ein 5-Gang-Schaltgetriebe oder eine 4-Gang-Automatik. Diverse Heavy Duty Modelle wurden auch mit einem 6-Gang-Getrieb ausgestattet.
Genauere Motordaten inkl. Zeitangaben und jeweiliger Modellzuordnung gibt es HIER.
Der Kraftstoffverbrauch mit der kleinsten Motorisierung lag bei ca. 20 Liter/100 km (kombiniert) und die Co²- Emissionen bei etwa 466 g/km (kombiniert).
Die verschiedenen Silverado Versionen
In der ersten Auflage wurden einige u.a. einzigartige Varianten des Silverado angeboten – darunter:
HD-Version
GM brachte auch eine HD-Variante auf den Markt (Heavy-Duty Light Truck). Diese Hochleistungsserie lief ab dem Jahr 2000 vom Band. Dabei handelte es sich um eine verstärkte Version des Silverado Light-Duty, die zum Ziehen und Transportieren schwerer Lasten ausgelegt war. Geführt wurden diese Modelle unter der Bezeichnung: 1500HD, 2500HD und 3500HD. Letztere war nicht selten mit Zwillingsbereifung an der Hinterachse ausgestattet.
Transportfähigkeiten:
1500HD – Zuladung: 1.419 kg / Anhängelast: 4.700 kg
2500HD – Zuladung: 1.798 kg / Anhängelast: 7.300 kg
3500HD – Zuladung: 2.610 kg / Anhängelast: 7.600 kg
Für Modelle mit Allradantrieb konnten sich diese Werte (je nach Modell und Jahr) bis zu 181 kg verringern. Ebenso beeinflussten aber auch andere Optionsmöglichkeiten diese Zahlen.
SS-Version:
Anfang 2003 führte Chevrolet einen High-Perfomance Pickup – den Silverado SS – auf dem Markt ein. Dieser basierte auf dem Modell Silverado 1500 Extended Cab mit Fleetside Box, jedoch mit verbessertem Antriebsstrang und verändertem Erscheinungsbild – innen wie außen. Unter der Haube schlummerte ein 6-Liter-V8-Triebwerk mit 257 kW/349 PS und 515 Newtonmeter Drehmoment bei 4.000 U/min – gekoppelt mit dem 4L65E-Viergang-Automatikgetriebe.
Der Silverado SS besaß zudem ein Z60 Performance- Fahrwerk, 20 Zoll Aluminiumräder, diverse Sonderlackierungen und verwendete die Vorderradaufhängung im Torsionsstab-Stil für ein besseres Handling.
Zum Marktstart gab es den SS ausschließlich als Allradversion. Erst im Jahr 2005 brachte man, um den Absatz zu steigern, eine Version mit Zweiradantrieb heraus. Ebenso konnte man von nun an ein Schiebedach ordern. Ein Jahr später (2006) nahm man dann jedoch aus Kostengründen die AWD-Variante komplett aus dem Programm.
Intimidator SS
Eine Sonderausgabe des Silverado SS schob Chevy im Jahr 2006 hinterher. Vermarktet wurde das Fahrzeug unter dem Namen „Intimidator SS“, das zu Ehren des verstorbenen Dale Earnhardt gebaut wurde.
Dale Earnhardt war ein sehr erfolgreicher amerikanischer Stock Car (NASCAR) Rennfahrer und Teambesitzer, dem sein aggressiver Fahrstil u.a. den Spitznamen „The Intimidator“ einbrachte.
Bis auf wenige Veränderungen wie Heckspoiler, gestickte Kopfstützen und Intimidator-Abzeichen, handelte es sich bei diese Sonderedition im Grunde genommen um einen Standard-Silverado-SS.
Geplant war eine limitierte Auflage von 1.033 Einheiten, hergestellt wurden jedoch nur 933 Intimidator SS Pickups. Die restlichen 100 Stück hatte man schließlich (noch vor dem Modellwechsel) als Silverado SS (Classic) mit der Lackierung Black Onyx verkauft.
Hybrid-Version:
Im Jahr 2004 brachte man den Silverado Hybrid auf den Markt, welcher den ersten Serien Hybrid der Marke darstellte. Dabei handelte es sich nach heutiger Definition allerdings nur um einen sogenannten „Micro-Hybriden“. Hierbei wurde im Schwungradgehäuse des Getriebes ein Elektromotor untergebracht. Die dort erzeugte Energie wurde benötigt für ein Start-Stopp-System, dem Laden von drei Zusatzbatterien (unter den Rücksitz) sowie für vier Wechselstromsteckdosen (120-Volt-20-Ampere) für den Betrieb von diversem Zubehör. Letzteres machte ihn besonders für Bauunternehmer interessant.
Für den Antrieb selbst sorgte im Silverado Hybrid ein 5,3 l Vortec 5300 V8 Triebwerk.
Rund 600 bis 700 Tausend dieser Silverados Pickups der ersten Generation wurden jährlich in Amerika verkauft.
Die letzten GMT800-Fahrzeuge von 2006 und 2007 wurden unter den Namen „Classic“ geführt, um den Unterschied der ersten und zweiten Generation zu kennzeichnen.
Bilder: © General Motors / CC BY-NC 3.0
Video: 1999 Chevy Silverado
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