Der Hype um Street Trucks in den USA

Die sogenannten „Street Trucks“ erfreuen sich in den USA an immer größer werdender Beliebtheit. Doch was genau ist dran an diesem Hype? Diesen und weiteen Fragen wollen wir hier einmal auf den Grund gehen.

Chevy Street Truck

Die Amerikaner lieben ihre Pickup Trucks über alles. So wundert es eine also nicht wirklich, dass hier auch ordentlich geschraubt, gebastelt und getunt wird. Doch gerade eine Art von Modifikationen an Pickups sticht hierbei besonders heraus – die sogenannten Street Truck Umbauten.

 

Was sind Street Trucks?

Im Grunde genommen handelt es sich hier um umgebaute Pickup Fahrzeuge oder anders gesagt, um ein spezielles Pickup Tuning. Denn anders als üblicherweise wird hier der Truck nicht höher gelegt und offroad-fähiger gemacht – vielmehr das Gegenteil findet statt. Ein Street Truck zeichnet sich (grob gesagt) durch Tieferlegung, große Felgen mit Breitreifen und mit ordentlicher Power unter der Haube aus. Dabei ist egal ob es sich hierbei um ein Neuwagen, Youngtimer- oder Oldtimer-Fahrzeug handelt.

Laut Urban Dictionary (ein Online-Wörterbuch das sich der Bildung der heutigen Jugend widmet) wird der Begriff „Street Truck“ wie folgt definiert: Ein Truck, der Reifen durchdrehen lassen kann. Somit könnte man also diese Fahrzeuge auch einfach nur als Burnout-Maschine bezeichnen. Wobei der Name selbst es wohl am besten trifft: eben ein Truck, der für die Straße gebaut wurde.

Street Trucks

Die Idee Street Trucks ist keine Neuheit

Tatsächlich warfen einige Hersteller bereits in der Vergangenheit diverse Modelle (Hochleistungsversionen) auf den Markt. So hatte beispielsweise Dodge seinen Lil Red Express Ende der 70er Jahre auf den Markt gebracht, der damals den schnellsten amerikanischen Serien-Truck darstellte. In den frühen 90er Jahren folgten gleich mehrere Modelle wie der: Ford Lightning, Chevrolet 454 SS oder der Syclone von GMC. Sogar Toyota sprang (Mitte 2000) mit seinem Hochleistungs-Pickup X-Runner auf diesen Zug auf. Er zählte damals zu den schnellsten importierten Pickups.

Street Trucks – Modifikationen

Es folgte eine ganz neue Ära der Truck-Modifikationen, da viele nun erkannten, dass ihr Pickup nicht nur zum Transportieren gut war. Auf einmal tauchten die Fahrzeuge auf Dragsterrennstrecken im ganzen Land auf, die dort mit massiven Turbo-Setups und fetten Reifen auf die Jagd nach Bestzeiten gingen.
Die US-Tuning Fan-Gemeinde wuchs rasant an, wodurch sich ein neuer riesiger Markt hierfür eröffnete. Von Motortuning, Sportfahrwerke, Bodykits bis zu übergroßen Sportfelgen (22 Zoll und mehr) mit breiten Niederquerschnittreifen ist im Ami-Land alles (in Hülle und Fülle) zu haben.

Chevrolet Street Truck

Die ideale Fahrzeugwahl für solche Umbauten

Prinzipiell lässt sich jeder Pickup zu einem Street Truck umbauen, jedoch sind einige Modelle besser als andere dafür geeignet. So sind beispielsweise die klotzigen Work Trucks / Heavy Duty Trucks durch ihre Größe und Schwere weniger gut geeignet. Sie sind naturgemäß auf hohen Nutzwert ausgelegt, während man beim Street Truck-Umbau den Hauptfokus auf Leistung und Straßen-Performance legt. Am beliebtesten sind hier eindeutig die leichteren Pickup-Modelle mit Einzelkabine (Single Cab) in Verbindung mit einer kurzen Ladefläche (Short Bed).

Street Truck Umbauten in Deutschland

Street Trucks haben es in Deutschland schwer – zumindest wenn es sich dabei um die wirklich krassen Umbauten handelt, wie man sie aus der Ami-Szene kennt. Die vielen strengen Vorschriften können einem hierzulande schnell den Tuning-Spaß verderben. So muss bei starker Leistungssteigerung u.a. auf die Einhaltung von Abgas- und Geräuschverhalten geachtet werden. Ebenso dürfte sich die Verwendung der hier typisch eingesetzten Rad/Reifen Kombinationen mit Niederquerschnittreifen (zwecks Traglast, Umfang ect.), als recht schwieriges gestalten. Genauso wie die extrem radikale Tieferlegung (nicht selten durch Airride-Fahrwerke), die hier für Problemen sorgen kann.
Alles in allem sind solche extremen Street Truck Umbauten in Deutschland zwar nicht unmöglich, doch die Suche nach legalen Lösungen sind hier deutlich schwerer. Um hier böse Überraschungen und Kostenfallen (z.B. durch Erlöschen der Betriebserlaubnis oder hohe Kosten für Einzelabnahmen ect.) zu vermeiden, sollte man sich unbedingt mit TÜV und Werkstatt gut absprechen bzw. beraten lassen.

Tiefgelegte Street Trucks

Street Trucks verlieren ihre ursprünglichen Fähigkeiten

Pickup Trucks sind nicht nur Nutzfahrzeuge, sondern in der Regel auch richtige Geländefahrzeuge. Bei der Verwandlung in einen Street Truck verlieren diese Fahrzeuge jedoch meist ihre Fähigkeiten. So sorgt die extreme Tieferlegung bzw. Fahrwerksveränderung dafür, dass das Fahrzeug nur noch ausschließlich auf befestigten Straßen bewegt werden kann. Zugleich fällt aber auch die jeweilige Nutzlast drastisch in den Keller.
Im Gegenzug erhält man mit solch einem modifizierten Pickup jedoch auch ein entsprechend für Straßen optimiertes Fahrzeug. Das bedeutet, dass die jeweilige Fahrwerksveränderung zu mehr Sicherheit, verbesserter Straßenlage sowie zu einem besseren Handling führen

 

Fazit:

Was hat es nun mit dem Hype um Street Trucks auf sich? Kurz gesagt: Sie sind tiefer, sie sind breiter und sie sind schneller. Und all das in Verbindung mit der beliebtesten Karosserievariante der USA – dem Pickup Truck. Alles im allem also das perfektes Gesamtpaket für die amerikanische Tuning-Szene.

 

Video – Street Truck Umbau

 

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