Chevrolet Stovebolt Pickup LQ / LR / LS (1929-1931)

1929 setzte Chevrolet neue Maßstäbe auf dem Fahrzeugmarkt und führte als erster Hersteller weltweit einen in Serie gefertigten Reihensechszylinder-Motor ein. Unter dem Motto „Ein Sechser zum Preis eines Vierers“ bewarb Chevrolet seine Neuheit, denn die Konkurrenz, allen voran Ford, bot nach wie vor noch Vierzylindermotoren an – zu etwa dem gleichen Preis.

Chevrolet Pickup Truck 1930
© General Motors, Lizenz: CC BY-NC 3.0

Der zuverlässige 3,2 Liter große „Stovebolt“ – wie er genannt wurde – verfügte über eine enorme Leistung von 46 PS und ein maximales Drehmoment von 165 Nm. Somit ermöglichte er es den Chevy Pickups, viel Ladung in möglichst kurzer Zeit bei geringen Kosten zu transportieren. Genau das, was die damaligen Käufer sich von einem Transporter erwarteten.
Die geschmiedete Stahl-Kurbelwelle mit drei Hauptlagern und Gusseisen-Kolben machten den Stovebolt besonders langlebig. Zudem verfügte er über ein effizientes Kühlsystem und ein nicht unter Druck stehendes Motorschmiersystem.
Dank seiner Leistung, Zuverlässigkeit und Haltbarkeit erhielt der Sechszylinder schon bald den Spitznamen „cast iron wonder“ (bedeutet soviel wie „gusseisernes Wunder“) und bescherte Chevrolet einen gewaltigen Sprung nach vorne.

Chevrolet International Serie LQ

Der International Pickup Serie LQ ersetzte 1929 das LP Modell von 1928 und war einer der ersten Chevy Stovebolt Pickups. Um den neuen Motor unterzubringen wuchs der Radstand – verglichen mit dem Vorgänger von 125 Zoll auf 131 Zoll an. Dank des neuen Sechszyliners konnte die Zuladung der Pickups von 1 Tonne auf 1 ½ Tonnen gesteigert werden.

Ausstattung Chevrolet International Pickup

Die Modelle der Serie LQ nutzen die Kotflügel, die Motorhaube, den schwarzen Kühlergrill und die Scheinwerfer der zeitgleich eingeführten Chevrolet International Serie AC. Während eine Stoßstange bei früheren Modellen nur optional erhältlich war, gehörte sie bei der LQ-Serie zum Standard.
Zum ersten mal verwendete Chevrolet beim Stovebolt Pickup Truck LQ Scheibenräder, statt der bis dahin üblichen Holzspeichenräder.

Die 1 1/2-Tonnen-Utility-LQ-Modelle wurden entweder mit oder ohne Kabine angeboten. Aufbauten waren aber nach wie vor noch nicht ab Werk erhältlich und mussten von Käufer bei Karosseriebauern bestellt werden.

Der Chevy International Light Delivery hatte einen Radstand von 107 Zoll und eine maximale Nutzlast von ½ Tonne.

Motorisierung Chevrolet Pickup LQ

Der „Stovebolt Six“ entwickelte im Chevy LQ Pickup Truck eine Leistung von
34 kW / 46 PS bei 2.600 Umdrehungen pro Minute. Für die Verteilung der Motorkraft sorgte das 4-Gang-Getriebe aus dem Vorgängermodell LP-Serie.

Chevrolet Universal Serie LR / Chevrolet Independence Serie LS

Chevrolet Stovebolt Pickup Truck 1931
By Lars-Göran Lindgren Sweden – Own work, CC BY-SA 3.0, Link

Im Jahr 1930 wurde die Chevrolet Universal Serie eingeführt und die LQ Pickup-Modellereihe in Serie LR umbenannt. Die Fahrzeuge waren fast identisch mit denen im Vorjahr eingeführten Modellen. Lediglich der Sechszylindermotor wurde überarbeitet. Dank größeren Einlassventilen und einem neuen Verteiler leistete der Stovebolt nun 37 kW / 50 PS.

Mitte 1930 wurde die Baureihe Universal LR bereits wieder eingestellt und durch die Serie Independence LS ersetzt, die mehrere mechanische Verbesserungen gegenüber der Serie LR bot.
Die 1 ½-Tonnen Utility Trucks Serie LS wurden wahlweise mit einem Radstand von 131 Zoll oder 157 Zoll angeboten. Als absolute Neuheit war diese Serie auch mit Zwillingsreifen hinten erhältlich.
Als weiterer Meilenstein in der Geschichte des Herstellers beinhaltete die Independence Serie erstmals einen komplett ab Werk gefertigten Chevrolet Pickup.

Video vom Chevrolet Stovebolt Pickup

 

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