Der Pick-up Camper stellt mit seiner Kombination aus Alltagsfahrzeug und Wohnkabine sozusagen den Allrounder unter den Camping-Fahrzeugen dar.
Was ist ein Pick-up Camper?
Beim Pick-up Camper – in den USA unter anderem auch als Truck Camper bekannt – handelt es sich um einen Verbund, der das Beste aus zwei Welten zusammenführt. Die Rede ist von der Kombination aus einem Pick-up Fahrzeug und Wohnkabine. Dabei wird eine kompakte Wohnkabine einfach auf die Ladefläche eines Pick-up Trucks geschnallt und et voilà… schon haben wir ein Campingfahrzeug mit maximaler Flexibilität dank abnehmbarer Kabine.
Die entscheidende Frage eines jeden Campers
Was oftmals mit Zelten bzw. Zelt-Urlauben anfing, endet nicht selten mit einer entsprechenden Aufrüstung – hin zum luxuriöseren Wohnwagen oder Wohnmobil. Doch gerade bei diesem Sprung stellt sich so ziemlich jeder Camper die entscheidende Frage: Soll es ein Wohnwagen oder gar ein Wohnmobil werden? Doch Fakt ist hierbei: Ein Kompromiss muss in jedem Fall bei beiden eingegangen werden.
Die Vor und Nachteile im Überblick
Wohnwagen:
Der entscheidende Vorteil eines Wohnwagens ist der Kostenfaktor. Sein Anschaffungspreis ist relativ günstig und die Unterhaltskosten sind sehr überschaubar – immer vorausgesetzt, man ist bereits im Besitz eines angemessenen Zugfahrzeugs. Ein weiterer und nicht zu unterschätzender Vorteil eines solchen Caravans ist die Mobilität am jeweiligen Reiseziel selbst. Ist man erst mal am Urlaubsort angekommen und der Wohnwagen abgekoppelt und aufgebaut, hat man die Möglichkeit mit seinem Pkw die Gegend weiträumig zu erkunden.
Der Nachteil eines solchen Gespanns ist jedoch das Reisen bzw. die Fahrt selbst. Mit einem maximalen Tempo von 100 km/h und nervigen Anhängsel, müssen so erst mal die etlichen Kilometer zum Reiseziel abgespult werden. Auch sollte man sich klar sein, dass diese Art zu Reisen überwiegend für einen festen Zielort (Campingplatz) geeignet ist. Wer hier einen spontanen Road-Trip oder auf große Entdeckungsreisen gehen möchte wird schnell enttäuscht werden. Jeder, der sich schon mal mit solche einem Gespann im engen Straßennetz verirrt hat, weiß, was das bedeuten kann.
Wohnmobil:
Wohnmobile sind das ideale Reisegefährt, wenn es darum geht einen ungeplanten und spontanen Reise-Trip anzugehen. Einfach einsteigen, sich treiben lassen und die Freiheit spüren – hier braucht es kein festes Ziel. Mit einem Wohnmobil sind Entdeckungsreisen kein Problem: Je nach Größe ist man relativ wendig, flott unterwegs und nahezu überall sofort einsatzbereit, ohne zwingend einen Campingplatz ansteuern zu müssen. Zudem genießt man hier das einzigartige Privileg sich während der Fahrt in der Wohnkabine aufhalten zu dürfen.
Kommen wir nun zur Schattenseite von Wohnmobilen. Da wären zum einen die teils enormen Anschaffungs- und Nebenkosten eines solchen Fahrzeugs. Letzteres bezieht sich besonders auf die Steuern und Versicherung, die hier für das vollwertige und meist zusätzliche Fahrzeug natürlich dementsprechend höher ausfallen als im Vergleich zu einem Wohnwagen. Hinzu kommt die eingeschränkte Mobilität am Reiseziel selbst. Wer hier nicht ständig groß aufbaut (Vorzelt ect.) kann zwar sein Hab und Gut jedes mal zusammen packen wenn ein Fahrzeug benötigt wird, doch kann dies bei längeren Aufenthalten doch ziemlich nervig werden. Fahrräder oder Roller stellen hierfür zwar eine gute Alternative dar, jedoch mit sehr begrenztem Radius und Möglichkeiten.
Wie sich schnell erkennen lässt haben beide Varianten ihre Vor- aber auch Nachteile, wodurch hier immer diverse Kompromisse eingegangen werden müssen – man kann schließlich nicht alles haben – oder etwa doch!?
Pick-up Camper – der Alleskönner
Wo andere durch ihre Defizite zur Kompromissbereitschaft aufrufen, erstrahlt vor allem eine Gattung im neuen Glanz – der Pick-up Camper. Seine Mischform aus Wohnmobil und Caravan stellt zur Zeit wohl die kompromissloseste Alternative in Sachen Camping dar, da er zum Teil die Vorteile beider Versionen bietet.
Mit einem Pick-up Camper lässt es sich reisen wie mit einen Pkw, mit nahezu allen Annehmlichkeiten und ohne Geschwindigkeitsbegrenzungen. Am Ziel angekommen, lässt sich bei Bedarf die Verbindung zwischen Wohnkabine und Fahrzeug in nur wenigen Minuten lösen, wodurch beide Einheiten getrennt voneinander genutzt werden können (Vorteile eines Wohnwagens). Die Vorzüge eines Wohnmobils kann der Truck Camper – mit Ausnahme des Platzangebots in der Wohnkabine und des Aufenthalts während der Fahrt – sogar noch überflügeln. Denn genau genommen ist dieses Fahrzeug eine Mischung aus Reisemobil, Caravan und Offroader. Sein Allradantrieb und erhöhte Bodenfreiheit erlauben dem Pick-up Camper wirklich eine nahezu grenzenlose Freiheit zu erleben und das mit einer ordentliche Portion Abenteuer-Feeling. So ausgestattet sind Plätze abseits von befestigten Straßen erreichbar, wovon so mancher Reisemobilist nur träumen kann.
Kostenfaktor
Zugegeben – im Vergleich zum Wohnwagen muss man hier deutlich tiefer in die Tasche greifen, da auf jeden Fall ein Fahrzeugwechsel (zum Pick-up) ansteht und auch die jeweilige Absetzkabine kann – je nach Größe, Ausstattung und Modell – um einiges teurer als ein Caravan ausfallen.
Doch vergleicht man die Kosten mit einem entsprechenden Wohnmobil, sieht die Sache schon etwas anders aus. Zwar befindet sich der Anschaffungspreis auf ungefähr dem gleichen Niveau (aufwärts Tendenzen gibt es auf beiden Seiten), doch fallen hier die diversen Kosten für das benötigte Zweitfahrzeug komplett weg. Schließlich wird beim Pick-up Camper die Wohnkabine einfach abgesetzt, wodurch der Pick-up als ganz normales Alltagsfahrzeug genutzt werden kann. Bedenkt man zudem noch, dass ein Wohnmobil im Durchschnitt 80 Prozent im Jahr ungenutzt nur irgendwo herumsteht, bekommt das ganze nochmal eine ganz andere Dimension.
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