Der GMC T 14 zählt zu den bedeutenden Pick-up-Trucks der späten 1930er-Jahre. Produziert zwischen 1936 und 1938, war er Teil der GMC T-Serie und markierte einen Entwicklungssprung in Technik, Design und Nutzwert. Als Halbtonner mit klarer Abgrenzung zu Chevrolet verstand sich der T 14 als zuverlässiger Arbeitspartner für Gewerbe, Handwerk und Transport – aber mit mehr Ausstattung und Eigenständigkeit.
Technische Daten
- Motor: Reihensechszylinder-Flachventiler (L Head), Oldsmobile-Bauart
- Hubraum: 3.500 cm³ (213 cu.in.)
- Leistung: ca. 85 PS bei 3.500 U/min
- Drehmoment: rund 233 Nm bei ca. 1.200 U/min
- Getriebe: 3-Gang-Schaltgetriebe (Floor-Shift-Getriebe) später 4-Gang-Getriebe
- Radstand: ca. 2.850 mm
- Antrieb: Hinterradantrieb
- Elektrik: 6-Volt-Bordnetz
- Nutzlastklasse: Halbtonner (rund 500 kg)
Der Motor stammt aus dem Oldsmobile-Programm und war bekannt für seine Laufruhe und sein hohes Drehmoment im unteren Drehzahlbereich – ideal für den gewerblichen Einsatz.
Eigenständige Technik: Nicht nur ein Chevrolet-Ableger
Anders als viele annehmen, war der GMC T 14 technisch nicht identisch mit den Chevrolet-Modellen der gleichen Zeit. Zwar teilten sich beide Marken innerhalb von General Motors einige Konstruktionsprinzipien, doch GMC setzte auf eigenständige:
- Bremssysteme mit größeren Trommeln
- stärkere Achskomponenten
- verstärkte Kupplungssysteme
Diese Unterschiede machten sich besonders bei schwerer Beladung oder im Dauereinsatz bemerkbar – vor allem auf unbefestigten Straßen, wo der GMC seine Stärken ausspielte.
Design, Karosserieformen und Ausstattung
Ab 1937 erhielt der T 14 ein überarbeitetes Außendesign, entworfen von Harley Earl, dem damaligen Chefdesigner bei GM. Markant war der neu gestaltete Kühlergrill mit vertikalen Streben, flankiert von geschwungenen Kotflügeln – typisch für das Art-déco-inspirierte Fahrzeugdesign jener Jahre.
Der Pick-up wurde in verschiedenen Ausführungen angeboten:
- Standard-Pritschenwagen
- geschlossener Panel-Van (Lieferwagen)
- Fahrgestell mit Fahrerhaus (für individuelle Aufbauten)
Die Pritschenfläche bestand meist aus Stahlblech mit einem Holzladeboden, was für die Zeit üblich war.
Zur Grundausstattung zählten:
- 6-Volt-Elektrik
- Manuelle Scheibenwischer
- Solide Stahlfelgen (oft lackiert)
Der Einstiegspreis lag 1937 bei etwa 575 bis 650 US-Dollar für die Pickup-Version – für damalige Verhältnisse eine solide Investition.
Einsatzbereiche & Zielgruppe
Zielgruppe waren vor allem gewerbliche Nutzer – vom Handwerksbetrieb über Lieferdienste bis zur Landwirtschaft. GMC positionierte den T 14 bewusst über dem Massenmarkt, also nicht als günstigsten Transporter, sondern als langlebige Arbeitsmaschine für anspruchsvolle Einsätze.
Mit seinem kräftigen Motor, der belastbaren Karosserie und dem klaren Design wurde der T 14 schnell zum bevorzugten Fahrzeug vieler Kleinunternehmer in Nordamerika – und blieb es über mehrere Jahre hinweg.
Historischer Kontext: Produktionsboom bei GMC in den 1930er-Jahren
In den wirtschaftlich von Erholung geprägten 1930er-Jahren nahm die Bedeutung von Nutzfahrzeugen in den USA deutlich zu. GMC steigerte seine Lkw-Produktion zwischen 1932 und 1937 um beeindruckende 310 % und erreichte mit 57.350 produzierten Einheiten im Jahr 1937 einen neuen Rekordwert. Besonders erfolgreich war dabei das Modell T 14: Allein dieser Pickup machte über 39 % der Gesamtproduktion aus – ein klarer Hinweis auf seine Vielseitigkeit und Marktakzeptanz.
Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum wuchs die Produktion bei Ford lediglich um 11 %, bei Chevrolet sogar nur um 6 %. Trotz dieser Dynamik belegte GMC 1937 bei den Neuzulassungen dennoch „nur“ den fünften Platz – ein Indiz dafür, wie stark der Wettbewerb im Nutzfahrzeugsegment damals war.
Vergleich: GMC T 14 vs. Chevrolet Pickup (1936–38)
| Merkmal | GMC T 14 | Chevrolet Pickup |
|---|---|---|
| Motor | 213 ci Oldsmobile (85 PS) | 206 ci Chevy (79 PS) |
| Komponenten | Verstärkt und eigenständig | Standard-Bauteile |
| Optik | Eigenständiger Grill & Design | Einheitlicher Look |
| Seltenheit heute | Sehr selten | Häufiger am Markt |
| Zielgruppe | Gewerblich / Premium | Breit / Preisorientiert |
Fazit
Der GMC T 14 Pickup steht beispielhaft für die Professionalisierung des Nutzfahrzeugbaus in den 1930er-Jahren. Mit solider Technik, klarer Positionierung und eigenständigem Design überzeugte er Handwerker, Unternehmer und Flottenbetreiber. Heute ist der T 14 ein seltener Klassiker mit Charakter, der die Geschichte des Pick-ups entscheidend mitgeprägt hat.
Bild erstellt mit KI
